MELITTA RUHT JETZT IN IHRER MITTE

Man hat mich damals zurecht als hoffnungslosen Fall abgeschrieben, obwohl mir das gar nicht gut gefiel. Chronisch überlastet. Burnout, war die Diagnose. Freistellung von der Arbeit. Ich hoffte, das würde mir helfen. Wieder zu mir selbst finden. In meine Mitte kommen. Aber ich war nach Monaten der Freistellung immer noch mit allem überfordert. Die Wutanfälle überkamen mich mit Regelmäßigkeit aus den geringsten Anlässen. Ich schrie meinen Sohn an, der in der Volksschule als Sorgenkind galt. Er wollte einfach nicht lernen. Als Alleinerzieherin mit hysterischen Zügen und chronischer Überbelastung war ich ständig am Limit.

Meine Beziehung konnte man eigentlich nicht so nennen. Er kam, wann er wollte. Und das war für meine Bedürfnisse einfach zu selten. Ich war einfach einsam und ganz auf mich gestellt, mit der ganzen Last. Das hat mir, glaube ich, den Rest gegeben.

Ich war neidisch auf die anderen Frauen, die das scheinbar alles auf die Kette kriegten. Dabei waren die gar nicht spirituell, wie ich. Die schauten TV und glaubten sogar, was die da zu sehen bekamen. Dabei hatte ich doch immer gedacht, ich hätte den Durchblick. Schließlich war ich gut in Yoga, machte meine Entspannungsübungen, ernährte mich vegetarisch, las viele Bücher und glaubte, mich selbst, das Leben und die Welt verstanden zu haben. Aber ich steckte trotzdem fest.

Du weißt ja, wie viel ich ausprobiert hatte, damit es mir endlich mal gut gehen sollte. Nichts hatte dauerhaft Veränderung gebracht. Das Geld wurde knapp. Natürlich. Wenn man nicht mehr arbeiten kann und von Stütze lebt. Mir fehlte einfach Raum, Fülle, Leichtigkeit und Liebe.

In der Zeit hatten mich deine Texte total berührt, obwohl ich dich schon etliche Jahre verfolgte. Damals aber war Dave mein Lichtblick. Täglich freute ich mich, wenn was Neues von dir rauskam. Ich fühlte mich eigenartig abgeholt von dem, was du da schriebst. Ich fand dich toll. Dachte mir, der hat es geschafft. Vielleicht war ich eine Zeit lang sogar ein bisschen in dich verliebt. Zumindest in die Vorstellung von dem, wer du vielleicht sein könntest. Aber ich wusste ja, dass du in einer ganz anderen Liga spielst als ich. Außerdem kannte ich dich da gar noch nicht persönlich. War halt so eine Mädchenschwärmerei für eine Berühmtheit. Und wer will schon eine Furie wie mich? So dachte ich damals.

Als ich mich dazu entschied, deine Hilfe in Anspruch zu nehmen, war ich total im Eck. Es kam mir vor, als gäbe es weder ein Vor noch ein Zurück. Aber ich wollte endlich raus aus dem Drama meines Lebens.

Gesagt, getan. Ich dachte, ich bekäme sofort einen Termin, musste mich aber doch gedulden. Beinahe fieberte ich dem Tag entgegen. Mein Herz klopfte wild, als ich die Verbindung aufbaute. Dann warst du dran. Zum ersten Mal erlebte ich dich in Echt.

Also, ich hab es dir eh gesagt. Man kann in deinen Texten eine gewisse Sanftheit erkennen, wenn man genau liest. Aber als ich dich da vor mir hatte, war es richtig toll. Gleich zu Beginn hast du mit einem Scherz meine Aufregung genommen. Es platzte ja förmlich aus mir raus. Der ganze Schwall an Frust, Überforderung und Einsamkeit traf dich mit meiner ganzen Redelust.

Das hast du dir alles sehr aufmerksam angehört. In deinem Gesicht konnte man lesen, dass du dir zwischenzeitlich im Kopf so eine Art Notizen gemacht hast. Weil du gingst anschließend wirklich auf jeden Punkt präzise ein. Und das war hart. Weil du auf alles eine Antwort hattest, die mich erkennen ließ, wo ich in meinem Leben immer gestanden hatte: in einer Illusion!

Alles, was du sagtest, war treffend. Beinahe erschreckend, wie du mir da in die Seele geschaut hast. Aber auch total befreiend, weil endlich mal einer verstand, was da für Chaos in mir war. Wie einen Wollballen hast du das entwirrt und mich dann in diesen tiefen Zustand der Ruhe versetzt. Es war wie Fliegen, aber ohne Angst, abzustürzen.

Erinnern kann ich mich nicht mehr genau, was du gemacht hast. Aber es war herrlich. Als du mich erweckt hast, fühlte ich mich angenehm leicht. Ich konnte das förmlich in meinem Körper spüren. Wie, wenn sich eine tonnenschwere Last plötzlich löste.

Mit jedem Mal wurde es besser und ich fühlte mich immer besser aufgehoben bei dir. Manchmal konnte ich die nächste Session kaum erwarten. Schon allein das war ein Zeichen dafür, dass du da etwas in mir bewirken konntest, wo andere sich die Zähne ausgebissen hatten.

Mittlerweile liegt das ein Jahr zurück. In meiner Ungeduld wurde mir erst sehr viel später bewusst, wie weitreichend deine Arbeit war.
Vielleicht freut es dich zu wissen, dass ich wieder im Beruf angekommen bin. Neue Firma, neue Stelle, bessere Position. Auch mit Kevin wurde vieles besser. Er wurde schon damals in der Zeit, als du mit mir gearbeitet hast, immer sanfter, williger und in der Schule plötzlich besser. Augenscheinlich muss man sich wirklich selbst erst ändern, damit sich andere anpassen müssen.

Die Beziehung mit dem Mann von damals (ich nenne hier absichtlich nicht seinen Namen), hatte ich kurz nach unserem letzten Termin beendet. Ja, das tat schon auch weh. Aber es war auch ein wertvoller Akt der Befreiung von etwas, das zur Hälfte toxisch war. Wie du sagtest „Auch ein halbes Glas gefüllt mit einer Hälfte Wasser und der anderen Hälfte Gift bleibt immer noch Gift!“. Wie wahr das ist.

Seit dem hatte ich keine Beziehung mehr. Was gut ist. Ich will nie wieder irgendwen. Ich will erst die alten Geschichten restlos abgearbeitet haben, um für die wahre Liebe unbelastet sein zu dürfen.

Mit mir selbst läuft es prima. Bin jetzt, dank dir, in meiner Mitte. Manchmal erschrecke ich über meine Lässigkeit, wo ich mich früher in Rage gesteigert hätte. Irgendwie habe ich mich wieder. Bin fröhlich und leicht. Es macht mir wieder Freude, am Leben zu sein und mich den Herausforderungen zu stellen. Nebenher habe ich mir ein tolles Projekt geschaffen, das gerade wächst. Ich sage dir noch nicht, was es ist, würde mich dann aber freuen, wenn du dazu dein mir überaus wertvolles Feedback geben würdest.

Alles in allem hast du mich wieder repariert. Dauerhaft und ohne die übliche Selbstquälerei. Deine Ansätze sind so glasklar und pragmatisch gewesen, deine Nächstenliebe war so heilsam, ich finde dazu eh nicht die passenden Worte.

In jedem Falle empfehle ich dich immer noch als den Besten der Besten. In Windeseile hat mich dein Wirken gerettet. Danke, lieber Dave. Du bist ein bemerkenswert außergewöhnlicher Mensch mit großer, echter Weisheit, tiefer Empathie für den Menschen und seine Seele.
Bitte, mach weiter so!

Von ganzem Herzen danke für mein schönes, neues Lebensgefühl.

Beste Grüße aus Villach sendet dir,

Melitta

PS: Bitte veröffentlicht diesen kleinen Mutmacher! Es gibt immer einen Ausweg. Man muss nur den richtigen Wegweiser finden.